Niemand findet seinen Weg ohne diesen mehrmals verloren zu haben.


„Du wohnst ja auch in Hamburg - dir gehts viel besser als mir, du wohnst wenigstens nicht mehr in Siegen.“





Als ich das damals hörte, dachte ich genau so ist es.
Ja stimmt ich wohne in einer mega Stadt und ich liebe es dort. 
Aber die Antwort ist eine andere.



Das begriff ich erst als mein mentales Gerüst zusammenbrach und ich es Stück für Stück wieder aufbaute.
Jetzt kann ich sagen, dass es niemals darauf ankommt wo man sich gerade befindet um glücklich zu sein, sich wohl zu fühlen, geborgen, aufgehoben. 
Nein, es kommt darauf an wie es einem mental geht. 
Und vor allem welche Leute einen umgeben. 
Sind es Menschen die mich lieben? Die für mich da sind, sich um mich sorgen und mir gut tun? 
Oder sind es Menschen die sich nicht für mich interessieren, die viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind? Und gar nicht mein wahres Gesicht sehen, gar mein wahres sein, mein Innerstes. Mich. 
Sind es Menschen die nur eine Hülle wahrnehmen und sich eine Meinung bilden, weil sie „Menschen wie mich“ schon vorher kennen gelernt haben. Verzerrtes Bild. Verzerrte Sicht. Scheuklappen. 
Menschen die einen gar nicht wirklich kennen wollen, Menschen die nur an einem zerren. Energieräuber. Ich distanzierte mich. Erst als ich begriff wie sehr es mich aussaugte. Bis ich wirklich nur noch Hülle war. Nicht mehr wusste wer ich bin. Warum ich bin. Konnte mich selbst nicht mehr wahrnehmen. Nicht mehr fühlen. Zu viel Last anderer, welche sich auf mich abgesetzt hatte und hinter mir ein unsichtbarer Haufen den ich nun mit mir rumtrug wie das Ohngesicht bei Chihiros Reise ins Zauberland. Mich davon zu befreien war nicht leicht. Schattenseiten. Sich selbst wieder finden. Ein spanisches Sprichwort sagt “Nadie encuentra su camino sin haberse perdido varias veces.” – Niemand findet seinen Weg ohne diesen mehrmals verloren zu haben.
Und das habe ich. Nicht nur einmal.
Doch am Ende fand ich mich wieder. Und da stehe ich jetzt.



Und dann kommt das Wichtigste... Erkenntnis.
Bin ich mental gesund?
Fühl ich mich zu 100% in mir selbst zu Hause? 
Weiß ich was ich mag? Was ich liebe? Habe ich Hobbies, die zu 100% aus meinem inneren kommen? 
Wie gehts mir wirklich? 
Oder fühl ich mich innerlich verloren? 

Manchmal kommt man vom Weg ab, merkt nicht wie unerträglich man wird - für den Geist, für die Seele, für seine Mitmenschen. 
Es ist nicht so als würde wir andauernd falsche Entscheidungen treffen, es ist eher so dass der Verstand einfach völlig ungeordnet ist. Verdammt unaufgeräumt. Wir vergessen Dinge einfach simpel zu nehmen. Wir verkomplizieren die Dinge im Kopf. 
Es braucht Achtsamkeit um zu einem menschlichen Leben zu gelangen. 
Achtsamkeit, was um einen herum geschieht. 
Achtsamkeit, wer da ist. 
Achtsamkeit, was man selbst tut. 
Tag für Tag. 
Nacht für Nacht. 
Stunde um Stunde. 
Sekunde um Sekunde.

Und deswegen weiß ich, dass es nicht darauf ankommt wo man lebt, in welcher Stadt man sich befindet. 
Wenn ich unsortiert bin und nicht weiß wie ich mein Leben anpacken soll - ist jeder Ort der verkehrte Ort.
Aber wende ich mein Gesicht mir selbst zu - lausche - beginne zu verstehen - lebe ich. Egal wo ich mich gerade aufhalte. 🌹

Yve // artedeivy 🌻🐉

”My love is just a reminder to find your center“ 🌚♥️



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